Samstag, 12. Januar 2008

Generation Google...

...und auf Wikipedia trifft es wahrscheinlich auch noch zu:

Obamas Vergangenheit

Ich war es leid, ein Durcheinander zu entwirren, das ich nicht verursacht hatte. Ich hatte gelernt, mir keinen Kopf zu machen.

Ich blies Ringe in die Luft, erinnerte mich an diese Jahre. Haschisch hatte geholfen, Alkohol, manchmal Kokain, wenn man das entsprechende Geld hatte.

Junkie. Pothead. Dorthin war ich unterwegs, zur endgültigen, tödlichen Rolle des jungen Möchtegern-Schwarzen.

Barack Obama: Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte einer Familie. Aus dem Amerikanischen von Matthias Fienbork. Erscheint am 9. Februar 2008 im Hanser-Verlag als deutsche Erstausgabe. Die amerikanische Originalausgabe der Autobiografie erschien 1995 unter dem Titel «Dreams from My Father», als Barack Obama zum ersten afroamerikanischen Präsidenten der Harvard Law Review gewählt wurde.

Brunner neuer SVP-Präsident

Toni Brunner soll der neue SVP-Präsident werden. Das finde ich gut. Die Macht des Agrar- und des wertkonservativen Flügels relativiert wird sich, weil sich die SVP mit Toni Brunner wieder mehr auf ihre bäuerliche Basis besinnen wird. Das bedeutet, dass der Split mit dem Freisinn verdeutlicht wird. Der konstruktive Wirtschaftsflügel könnte wieder zur FDP zurück finden. Die SVP wäre wieder SVP, die FDP wieder FDP :-) Fast zu schön um wahr zu sein...

Donnerstag, 10. Januar 2008

allgegenwärtiger Rassismus in Afrika

Westler bedauern die Unruhen in Kenia, wobei "dieses Land doch eine solch vorbildliche Demokratie" sei/gewesen war. Die Wahlfälschungen lösten die Unruhen aus, in einem sonst stabilen und fortschrittlichen Land.

Falsch! Es gibt keine wirklichen Demokratien in Afrika. Schade, denn die vermeintliche Gleichheit aller (negrid) wäre doch eine hervorragende Voraussetzung dafür. Dies ist aber nur die undifferenzierte Sicht aus der Ferne. Die ethnischen Unterschiede in Afrika sind enorm. Unzählige Stämme kämpfen um die Vorherrschaft ("tribalistischer Sprengstoff"). Dies kann in schlimmsten rassistisch motivierten Genoziden (Hotel Ruanda) enden. Der jeweilige Präsident verkörpert den Sieg einer ethnischen Gruppe. Wahlfälschungen stellen da nur eine weitere Einladung dar, die Machtverhältnisse gewaltsam zu kippen.

Inspiriert von David Signer in der Weltwoche 2.08.

Wer sind diese Hollywood-Produzenten?

Ungefähr 100'000 Schreiber und Drehbuchautoren streiken seit dem 5. November 2007 in Hollywood. Sie möchten eine bessere Beteiligung am Verkauf von DVDs:
Die Forderung der Schreiber nach mehr Beteiligung an DVD-Verkäufen und Internet-Ausstrahlungen war von der Gegenseite der Produzenten wochenlang als Privilegiensicherung einer ohnehin gutbezahlten Kaste diffamiert worden. «Wir bekommen von unserem Sanitär auch nicht jedes Mal eine Rechnung, wenn wir spülen», höhnten die Produzenten. In Wahrheit war die wiederkehrende Rechnung mehr als bescheiden ausgefallen: einen Drittel-Cent pro Dollar erhielten Autoren bisher für den Verkauf von DVDs, zwei Drittel verlangen sie heute. Für die zunehmende Ausstrahlung von Filmen und TV-Shows im Internet, die auf ihren Scripts basierten, erhielten sie bis anhin keinerlei Entgelt.
Beatrice Schlag in der Weltwoche 2.08.
In Zahlen: Eine Beteiligungserhöhung von 0.33 auf 0.66 Prozent. 99.33 Prozent blieben immer noch beim Produzenten. Dass diese dem dermassen stur nicht nachgeben zeugt von einem sehr ausgeprägten Kostenbewusstsein. Wer sind diese Produzenten bloss?

unbeschränkt Gutes tun

«Denn wer kämpft für das Recht, der hat immer recht.»
aus einem SED-Parteilied der ehemaligen DDR

Wahrscheinlich wagt man es (...) schon gar nicht mehr, Aktivitäten in Frage zu stellen, die doch offensichtlich das Gute wollen.
Max Frenkel in der Weltwoche 2.08.
Gut wäre doch, wenn alle Menschen einen guten Lebensstandard haben. Also lasst uns soviel umverteilen, bis alle glücklich sind.
Genau!

SozialwerkeGEbrauch

Eine Geschäftsprüfungskommission des Zürcher Gemeinderats kommt zum Schluss, dass ausländische Sozialhilfeempfänger auf Kosten der Fürsorge Sportwagen mieteten, in guten Hotels logierten und ihre Clans mit Steuergeldern versorgten. (...) Wenn der Missbrauch von Fürsorgegeldern auch dann möglich wird, wenn die Fürsorgeämter hervorragend arbeiten, dann haben wir es nicht mit Missbrauch, sondern mit Gebrauch, also mit einem Systemversagen des Wohlfahrtsstaats, zu tun.
Ich nenne dies ja schon länger "extensiver GEbrauch der Sozialwerke" und nicht Missbrauch. Denn unsere Gesetze sehen eine solche Umverteilung vor. Stossend: Ein Systemversagen des Wohlfahrtstaats.

Doch wie soll dem begegnet werden? Mit Sozialdetektiven?
Der Sozialstaat schafft sich, weil er falsche Anreize produziert, eine eigene Sozialpolizei zur Bekämpfung jener Symptome, deren Ursachen man nicht anzutasten wagt. Bürokratieversagen erzeuge, das schrieb der liberale Ökonom Wilhelm Röpke schon vor fünfzig Jahren, noch mehr Bürokratie, noch mehr Personal, noch mehr Kosten. Wenn der Staat sich selber kontrolliert, geht die Rechnung meistens auf. Für den Staat.
Roger Köppel in der Weltwoche 2.08.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Schwangerschaft als Kündigungsgrund

Nach dem heutigen Arbeitsgesetz, ist es dem Arbeitgeber untersagt, die Bewerberin bei der Anstellung zu fragen, ob sie schwanger ist. Das ist falsch. Die Verpflichtungen neben dem Job sind sicher entscheidend, wenn sie den Arbeitnehmer gänzlich von der Arbeit abhalten oder wenn es sich um einen Job handelt, der mehr als eine 42-Stunden-Woche erfordert. Oft sind dies leitende Positionen. Wenn also eine entsprechende Beförderung in Frage kommt, sind die Pläne, welche die Zeit für den Beruf einschränken könnten, relevant. So kursierte das Gerücht, dass Frau Buchmann schwanger werden möchte, was sie folglich vom Arbeiten abhalten wird:
Buchmann vereinbarte sofort einen Termin bei ihrem Vorgesetzten. Bei der Besprechung am nächsten Tag kam sie auf Kinder zu sprechen und erwähnte ihr Missfallen gegenüber Kindern, auch den eigenen Neffen und Nichten gegenüber. Beim Satz «Mir macht es nichts aus, dass ich keine Kinder bekommen kann» blickte sie dem Chef für einen kurzen Moment direkt in die Augen. Sie meinte, eine gewisse Erleichterung wahrzunehmen. Drei Monate später wurde sie – wie geplant – zur Abteilungsleiterin befördert. Wenig später war sie – wie geplant – schwanger.
Oder:
Als eine Flight-Attendant ihren Arbeitgeber – vier Tage nach dem Stellenantritt – unterrichtete, sie sei im dritten Monat schwanger und für den Flugdienst untauglich, wurde ihr gekündigt. Sie hielt das für Diskriminierung und klagte. Das Transportunternehmen konnte seine Beteuerung, es sei ein Arbeitsersatz angeboten worden, nicht beweisen. Man einigte sich auf einen Vergleich. Ergebnis: Die Frau erhielt fünf Monatslöhne. Plus Schwangerschaftsgeld.
Franziska K. Müller in der Weltwoche 1.08.
So wie das Gesetz momentan ist, kann es missbraucht werden. Nebst den Lohnkosten und dem Schwangerschaftgeld - Wird dies vom Staat rückerstattet? Das fände ich richtig. - fallen beim Arbeitgeber auch noch Einarbeitungskosten für die Person an, welche dann in die Lücke springt. Das schadet dem Unternehmen, einigen Unternehmen vielleicht sogar substanziell. Die Frage nach der Schwangerschaft ist also relevant und soll beim Bewerbungsgespräch gestellt werden dürfen.

Kinder haben muss sich aber auch finanziell lohnen. Die Kindererziehung ist eine qualifizierte Aufgabe, entsprechend ist sie mit 2'000 bis 5'000 CHF monatlich zu entlöhnen. Ich wäre also dafür, dass das Kindergeld massiv erhöht - oder in Fällen der Vernachlässigung erzieherischer Pflichten, ganz gestrichen würde, bzw. die Kosten, die dem Staat/der Gesellschaft deswegen anfallen zu tragen sind (Bussen, Wiedergutmachungen, Erziehungscamps, Gefängnis, Krankenhausaufenthalte, etc.)

Waffe freiwillig abgeben

In Genf kann die Ordonanzwaffe im Zeughaus abgegeben werden. Für 60'000 CHF hat der Kanton Genf, welcher über 7500 Armeeangehörige mit Ordonanzwaffe verfügt, Platz für 1300 Gewehre geschaffen. Zur Aufbewahrung muss ein Formular mit der Erklärung unterschrieben werden, dass die Waffe "wegen der ungenügenden Sicherheit an ihrem Wohnsitz" lieber im Zeughaus deponiert würde.

Contra: "Die Kantone verfügen über keine gesetzliche Grundlage, um auf diesem Gebiet Reglemente zu erlassen." Samuel Schmid, Vorsteher VBS, an den Genfer Staatsrat.

Pro: Genfer Regierung: Art. 112 Militärgesetz verlangt die Lagerung "an einem sicheren Ort" und erwähne nicht den Wohnsitz.

Bisher haben 13 Personen (0.17 Prozent) von diesem Angebot Gebrauch gemacht. :-P

Nun ist klar, dass das kein Bedürfnis der Wehrdienstleistenden ist und sich die Sicherheit mit solchen Massnahmen nicht eklatant verbessern lässt, sondern dass Unfälle und Morde mit der Dienstwaffe von der Linken für die "Anti-Armee-Propaganda" instrumentalisiert werden.

"vernünftige Drogen"

Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis geht weiter. Muss auch. Doch die Bezeichnung, unter der das ganze läuft könnte nicht unpassender sein: Die Volksinitiative nennt sich "für eine vernünftige Hanf-Politik mit einem wirksamen Jugendschutz". Sich die Birne volldrönen ist wohl alles andere als "vernünftig" :-).

Last Day @ Microsoft

Der letzte Tag von Bill Gates bei Microsoft. Selbstironie ist eine Tugend.

Dienstag, 8. Januar 2008

Attentat auf Benazir Bhutto

Das Sicherheitdispositiv zur Bewachung von Benazir Bhutto war mangelhaft. Die Sprengstoff-Störgeräte, welche die Fernzündung von Bomben funktionierten zeitweise bis gar nicht, die Polizisten waren Beobachter, anstatt Beschützer und die Partei hat die Regierung mehrmals vergeblich zu einem besseren Schutz aufgefordert. Den intensiv gesuchten ausländischen (USA, GB) Sicherheitskräften wurde von der Regierung das Visum verweigert. Die Al-Qaida dementiert: Es widerspreche der Stammestradition, eine Frau anzugreifen und geht sogar noch weiter: "Das ist eine Verschwörung der Regierung, der Armee und der Geheimdienste." Der Geheimdienst Pakistans ist von Islamisten unterwandert. Die Forderungen, eine internationale Untersuchungskommission ins Land zu lassen, hat Muscharraf bisher strikt abgelehnt.
In Anlehnung an Urs Gehriger in der Weltwoche 1.08, Seite 10.

Montag, 7. Januar 2008

Go Obama, go!

Ich hoffe, dass Barack Obama der neue Präsident der Vereinigten Staaten wird.



"I Got a Crush on Obama": The original Obama Girl video - seen over 100 million times around the world!
I Like a Boy
  1. Es darf kein Republikaner sein. Diese werden zu 60% von Neocons gewählt (Christfundamentalisten).
  2. Die Elite in den USA unterscheidet sich vom Pöbel fast so krass wie in Südafrika: alt, erbreich, weiss. Barack würde dieses Dogma brechen.
  3. Er ist klug, belastbar und fähig.
  4. Er ist aussenpolitisch unerfahren: Er wird sich daher anfänglich auf die US Innenpolitik konzentrieren müssen: Sozialversicherungen, Schwarz-Weiss(Ghetto)-Problematik (ist heute immer noch eher ein Problem als die Mann-Frau-Problematik), Bildung, Gesundheit, etc. Dies relativiert auch die Rolle der USA als Weltpolizei.
  5. In seiner zweiten Amtszeit, nach 4 Jahren, könnte er mit seinem multikulturellen Hintergrund glaubwürdig zu einer konstruktiveren, versöhnlicheren, globalen Politik beitragen.

nicht SVP

Mit Hans-Rudolf Merz habe ich - verglichen mit sämtlichen Parlamentariern - die grösste Übereinstimmung in politischen Fragen (als dieser noch zur vereinigten Bundesversammlung gehörte).
Hier mal erklärt, auch für den Blick-Leser, warum wir nicht in der SVP sind - wobei dem heute wohl noch einige Punkte hinzuzufügen wären...

Rekonvaleszenz

Jeder Mensch hat seine eigene Rekonvaleszenz.
David H. "Peaches" Petraeus
Petraeus

  • Sohn eines holländischen Seekapitäns, welcher in den USA Asyl erhalten hatte
  • aufgewachsen in Cornwall im Staat New York, unweit der Universität Westpoint, der Kaderschmiede der US-Armee
  • mit Passion dabei, doch ruhig, ambitiös und überdurchschnittlich intelligent
  • gewinnt sämtliche Preise seiner Abschlussklasse
  • Dissertation: "Das amerikanische Militär und die Lektionen aus Vietnam", eine "schafsinnige Analyse" gegen die aktuelle Armee-Doktrin.
  • mit 54 Jahren zum jüngsten 4-Sterne General seit jeher befördert
Zweimal erleidet Petraeus schwere Verletzungen. Einmal klappt ihm 18 Meter über Boden der Fallschirm zusammen, doch er kommt mit schweren Beckenbrüchen davon. 1991 löst sich bei einer Schiessübung im Gewehr eines Soldaten ein Schuss. Er trifft Petraeus in die rechte obere Brust. «Es war ein satter Durchschuss», erinnert sich General Jack Keane, der direkt neben ihm stand, «er verlor Unmengen Blut.» Fünf Stunden hätten sie ihn operiert, doch zwei -Tage danach habe er um Entlassung aus dem Spital gebeten. «Jeder Mensch hat seine eigene Rekonvaleszenz», sagte er dem perplexen Arzt, und zum Beweis legte er neben dem Spitalbett fünfzig Liegestütze hin.
Urs Gehriger in der Weltwoche 1.08, Seite 28f.

künftiger arabischer Globus?

Ein Gedankengang: Die Demokratie ermöglichte die freie Marktwirtschaft. Der globale Kapitalismus schafft via Ölpreis arabische Superreiche. Diese sind nicht demokratisch. Sie sind elitär. Sie werden von ihren "Mitbürgern" als solche akzeptiert. Demokratie ist nicht gefragt/notwendig. Die Elite kann sich entfalten. Sie investieren u.a. in westliche (demokratische?) Unternehmen - und zwar nicht wenig...

Was wird sich künftig global durchsetzen?
  • Ist die Zahl der Systemgläubigen entscheidend? Es gibt mehr muslimische Araber.
  • Ist die Effizienz entscheidend? Eine Diktatur ist effizienter als eine Demokratie.
  • Ist das Know-How entscheidend? Wissen ist handelbar. Kompetente Leute geben gegen Entgeld gerne Auskunft.
In Anlehnung an "Paläste der Macht: Die Herrscherhäuser von Kuwait und Saudi-Arabien". Ein Film von Gero von Boehm, 06.01.2008 23:25-00:10, 3sat.

Sonntag, 6. Januar 2008

Novartis

Die Pharmabranche ist mir deshalb suspekt, weil sie ihr Geld wesentlich in der Gesundheitsbranche "verdient", welche in der Schweiz mit einem Krankenkassenobligatorium, staatlich/juristisch unterstützt wird. Weitere rechtliche Hürden (Parallelimporte, Patente, etc.) verzerren den Markt weiter, so dass die Pharmariesen unter diesem Schutz abkassieren können.

Trotz diesem rechtlichen Schutz und der grossen Zukunft, die dieser Branche prophezeit wird, serbelt der Aktienkurs von Novartis seit Beginn vor sich hin. Die Ausreden bisher:
Die Investoren trauten der jungen Sandoz/Ciba-Fusion noch nicht (1998). Patente liefen aus, wichtige Arzneien mussten ersetzt werden (1999, 2000). Die ganze Börse fuhr in den Keller (2001, 2002). Die ganze Pharmabranche lahmte (2005, 2006).
Rot eingezeichnet eine eigene Approximation von Daniel Vasellas Entlöhnung (letztes Gehalt ca. 44 Mio CHF, verzwanzigfacht in den letzten 10 Jahren). Klar, die Konzernergebnisse wurden jährlich besser und Vasella konnte sogar oft zweistellige Wachstumraten ausweisen, doch sollte sein Gehalt nicht trotzdem noch in irgendeiner Relation zum Aktienkurs stehen?

Doch niemand bedroht Vasellas Stellung:
- Im Management: Vasella äusserte in Finanz und Wirtschaft den Wunsch "mehrere interne Kandidaten aufzubauen und zur Auswahl zu haben"...
- Im Verwaltungsrat: Normalerweise erlaubt dieser dem Präsidenten eine doppelt so hohe Entlöhnung wie dem Durchschnitt. Bei Novartis verdient Vasella drei mal soviel.
- Im Aktionariat:
153 000 Aktionäre hat Novartis, keiner davon ist nur annähernd in der Lage, Druck anzudrohen, keine Gruppierung kann bei der rigiden Stimmrechtsbeschränkung zur Widerstandsbewegung erwachsen: Wer mehr als zwei Prozent der Stimmen einbringen will, braucht das Plazet des Verwaltungsrats unter Daniel Vasella.
Also wird Vasella auch die nächsten Jahre walten (gewählter CEO bis 2009, gewählter VR-Präsident bis 2010). Jetzt hat er die Chance, seine Entlöhnung zu begründen...
Schliesslich stecken fast alle grossen Pharmakonzerne im Umbruch, die Branche erwartet Druck auf ihre Umsätze. (..) Denn alte Medikamente sind schwerer zu ersetzen, neue Wirkstoffe sind aufwendiger zu entdecken und haben es obendrein auch immer schwerer, die Zulassung der Behörden zu bekommen.

Ausländerkriminalität in Deutschland

Ausländerkriminalität ist auch in Deutschland ein Problem. Es gibt ebensolche "Mehmets" wie in der Schweiz: 14-jährig und bereits mehr als 60 Straftaten begangen (Diebstähle, Einbrüche, Raubüberfälle, Körperverletzungen und Nötigungen). Seit dem Übergriff von einem Griechen und einem Türken auf einen alten Herr, der sie dazu anhielt, im Rauchverbot ihre Zigaretten auszumachen, ist die Debatte wieder im Gange, wie man mit ausländischen Kriminellen verfahren soll:
  • hessischer Ministerpräsident Roland Koch: zu viele junge kriminelle Ausländer, schnellere Prozesse, härtere Strafen und mehr Abschiebungen
  • Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag: «Ausländerkriminalität war zu lange ein Tabu in Deutschland», und schlägt die Einrichtung von «Erziehungscamps» vor.
  • Münchener Polizeipräsident: Strafen, die «wirklich weh tun»: Hausarreste, Fahrverbote für Mopeds und Sperrfristen für Führerscheine.
So findet wieder eine Debatte statt, von der man jetzt schon sagen kann, dass sie garantiert folgenlos bleiben wird. Denn schlimmer noch als die Ausländerkriminalität ist die Ausländerfeindlichkeit, in deren Geruch niemand geraten möchte. Auf einer Intensivstation müssen alle Patienten gleich behandelt werden.
Henryk M. Broder in der Weltwoche 1.08, Seite 16.

Religion ist überholt

So wie die Alchemie die Vorläuferin der Chemie war, ist Religion eine Vorform der Philosophie. Die Philosophie kommt nicht mehr um die Fakten der Wissenschaft herum. Die moderne Biologie kann belegen, dass Moral ein evolutionäres Programm ist. Die Menschen haben ohne Mathematikbuch herausgefunden, dass 2 + 2 = 4 ist, genauso braucht es keine Bücher aus dem ersten Jahrhundert, um uns zu sagen, was gut und böse ist. Wir kommen alle als Atheisten zur Welt, nachher entscheidet das religiöse Umfeld, woran wir zu glauben haben.

Beda M. Stadler, Direktor des Insituts für Immunologie an der Universität Bern in der Weltwoche 1.08, Seite 42f.