Dienstag, 1. Dezember 2009

Reaktionen zum Minarettverbot und deren Richtigstellung

Auch wenn es regnet, für mich scheint heute die Sonne.
Sascha am Montag

In der Welt geht offensichtlich ein Gespenst um: Es heisst Demokratie.
Roger Köppel im Interview mit dem Tagesanzeiger
Viele europäische Bürger würden gleich stimmen wie die Schweizer, lediglich die politisch korrekte Elite verwehrt sich diesem drängenden Thema.


Ich habe keine Bedenken, alarmierende ausländerfeindliche politische Kampagnen zu verurteilen.
Navi Pillay, Hochkommissarin der Uno für Menschenrechte
Ja, es war eine politische Kampagne der SVP, welche ein immer drängenderes Problem aufgriff. Deshalb ist diese Thematik auch alarmierend. Doch sie war nicht ausländerfeindlich (so einige der Muslimen in der Schweiz haben den Schweizer Pass). Die Kampagne richtete sich gegen den politisch extremen Islam.



Es gibt Themen, die sind nicht für eine Volksabstimmung geeignet.
Tobias Billsträm, schwedischer Justizminister
Limitiertes Demokratieverständnis in Schweden. Die Einbildung der politischen Elite staatstragender als das Volk zu sein.

Es ist schade, dass eine solche Frage überhaupt zur Abstimmung gekommen ist. Das Schweizer Wahlsystem kann so missbraucht werden.
Nyamko Sabuni, schwedische Integrationsministerin
Das Schweizer Wahlsystem, also die Demokratie, wird weniger durch eine Volksabstimmung missbraucht als durch Entscheide einer abgehobenen politischen Elite.

Das Resultat zeigt, dass es in Grossbritanien keine Demokratie geben darf.
Kolumnist im Telegraph
Klar, ich bin auch kein Demokrat. Doch für einmal hat das Volk mutiger entschieden als die politische Elite – und das war dringend notwendig (auch in anderen Bereichen).

Über ein Grundrecht sollte man nicht abstimmen dürfen.
Kenan Kolat, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland
Klar soll man das dürfen, doch aufgrund seiner Funktion erwarte ich von ihm kein Demokratieverständnis. Einen Turm zu bauen ist kein Grundrecht.

Die Wahl der Schweizer Bevölkerung ist ein Verstoss gegen die Religionsfreiheit und das Diskriminierungsverbot.
Süddeutsche Zeitung
Falsch, die Religionsfreiheit wird nicht tangiert. Ein Minarett ist zur Praktizierung des Islams nicht notwendig (sage ich, der Koran, viele gemässigte Muslime und einige anerkannte „Experten“). Des weitern stehen den Muslimen 150 Moscheen in der Schweiz zur Verfügung.
Diskriminierend könnte das Verbot allerdings sein – und das ist auch gut so. Die Religionsfreiheit ist nicht schützenswert und alle Gläubigen sind folglich zu diskriminieren (Bsp Kirchensteuer, kein Schweinefleisch). Und wenn nicht alle, dann sicher die fanatischen Extremisten unter ihnen (Bsp keine Minarette – die gemässigten Muslime brauchen ja keine Minarette zum Beten).

Die sollen das selbst im Gebet mit Gott ausmachen, ob sie richtig gehandelt haben oder nicht.
Sängerin Emel über die Schweizer, die für das Minarettverbot gestimmt haben
Ja genau, im Gebet hat mir Allah gesagt, man soll die Minarette verbieten (Emel, beweis das Gegenteil!) Beten, so was von geistig zurück geblieben.

Die Schweiz fällt hinter die Aufklärung zurück.
Welt
Ach was, verkehrte Welt! Die Schweiz wurde schon vor Jahrhunderten erleuchtet und hat den Schritt in eine aufgeklärte Gesellschaft gemacht. Diese Gläubigen (auch Islamisten) hingegen stecken noch ein paar hundert Jahre im düsteren Mittelalter fest. Dort herrscht Handlungsbedarf.
Ei oder Huhn - was war zuerst? Zuerst waren die unaufgeklärten Gläubigen, danach die sekularisierte Moderne.

Ich bin schockiert. Es handelt sich um einen Ausdruck der Intoleranz. Wenn man keine Minarette bauen kann, heisst das, dass man eine Religion unterdrückt.
Bernard Kouchner, fränzösicher Aussenminister
Minarette tangieren die Religionsfreiheit nicht – leider. Was würde Cédric Wermuth eigentlich zum Schutz religiöser Beschränktheit sagen?
Und ja, hoffentlich ist man intolerant gegenüber einer zurückgeblieben, nicht aufgeklärten Glaubensgemeinschaft, welche nach Weltherrschaft strebt. Wären wir das nicht, könnten wir gleich in eine Theokratie wechseln.

Das Minarett-Verbot kann bei Muslimen das Gefühl des Ausgeschlossenseins verstärken und damit die existierenden Gräben in der Gesellschaft noch vertiefen.
Der Europarat in seiner Rüge an die Schweiz
Auch das ist zu begrüssen. Oder was verstehen die linken Socken genau unter Integration? Muslime, Minarette, schächten, Frauenbeschneidungen, Kinderheirat, Burka, etc. in der Schweiz?! Das sind keine Zeichen der Integration. Wer sich so benimmt, soll sich auch ausgeschlossen vorkommen, sonst entgeht ihm vielleicht noch der eigene Handlungsbedarf.

Es ist ein Zeichen des Hasses der Schweizer auf die Muslime. Sie wollen keine Präsenz des Islams in ihrem Land. Diese Ablehnung macht sie intolerant.
Nahdlatul Ulama, Chef der wichtigsten muslimischen Organisation Indonesiens
Nönö, kein Hass, aber aufdrängende Skepsis. Und ja, ich will keine Präsenz des Islams in der Schweiz (gleich wie alle anderen Religionen). Wenn ich gläubigen Fanatismus möchte, würde ich in arabische Länder auswandern (oder Italien oder die Staaten). Und um den rechtskonservativen noch eins auszuwischen: Gläubig zu sein ist der modernen Schweiz nicht würdig.

Abschaffung des Täterschutzes

Im Datenschutz wie auch im Strafgesetz:
SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler hat eine parlamentarische Initiative zur Streichung der „täterfreundlichen“ Artikel 19 und 20 im Strafgesetzbuch erreicht. Darin geht es um Straferlass und –reduktion bei verminderter Schuldfähigkeit und um die Anordnung von Gebutachtungen. Rückmeldungen aus ihrem Alltag als Polizistin haben sie dazu bewegt: „Es kommt in der Praxis oft vor, dass unter Drogen und Alkohol stehende Täter für Gewaltdelikte milder oder gar nicht bestraft werden. Die Richter verstecken sich dabei hinter Gutachten und betreiben Täterschutz.“
20min vom 01.12.09, Seite 10.

Einbruchsaison

Eine einfache Alarmanlage kann das Einbruchsrisiko deutlich senken. Aber bereits ein Kleber an der Haustüre mit einem Hinweis auf eine Alarmanlage schreckt Langfinger ab. Denn diese haben wenig Zeit und keine Lust, sich in Gefahr zu bringen. Bei Klebern sind Piktogramme aus Sprachgründen praktikabler als Text.
Rolf Gasser, Sicherheitsberater der Kantonspolizei Zürich in 20min vom 01.12.09, Seite 19.
Aha! Können denn die Einbrecher eher nicht lesen oder eher nicht deutsch?
Für eine Ostmilliarde gibts mittlerweile alle acht Minuten einen Einbruch in der Schweiz.

Fiat Produktion

  • 22'000 Sizilianer produzieren jährlich 645'000 Fiats (Fiate, oder wie lautet der Plural)
  • 5'800 Polen produzieren jährlich 600'000 Fiats
  • 8'700 Brasilianer produzieren jährlich 700'000 Fiats
Ronny Wittenwiler im Blick am Abend vom 1.12.09, Seite 8.
Noch Fragen zur italienischen Arbeitsmentalität und den wirtschaftlichen Konsequenzen der Siesta und dem „Dolce far niente“?

Prostitutionsrealität

  • 20 Prozent aller Frauen in der Schweiz haben mindestens schon einmal sexuelle Gefälligkeiten gegen Geld angeboten
  • 11 Prozent geben an, sich gelegentlich für Geld hinzugeben
  • 5.5 Prozent geben zu, sich auf diese Weise regelmässig ein Zubrot zu verdienen.
  • Über die Hälfte aller Frauen mit einschlägigen Erfahrungen im horizontalen Gewerbe hat dies aus Spass getan.
Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage unter 11'300 Usern von 20 Minuten Online
  • 40 Prozent aller Männer in der Schweiz haben schon einmal für Sex bezahlt.
  • 25 Prozent sogar schon mehrmals
  • Laut Aids-Hilfe Schweiz nehmen in der Schweiz jährlich 350'000 Männer die Dienste einer Prostituierten in Anspruch.
Dies ist alles nicht verwerflich, im Gegensatz zu den hehren Motiven der Moralisten, welche damit die Realität verleugnen, sich selbst und andere verwirren und zu einer Verzerrung und Tabuisierung des Rumpimperns führen. Disclaimer: Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese beiden Pole auch vereinbar sind – doch wohl eher selten als häufig.